Höhenminderung der Bandscheibe (Chondrosen), Verdichtungen der angrenzenden Grund- und Deckplatten (Sklerose / Osteose), Randzackenbildungen (Spondylose), Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Spondylarthrosen), Verengung des Wirbelkanals (lumbale Vertebrostenose), Instabilität und Wirbelgleiten (Spondylolisthese):

Hintergrund

Altersbedingte Verschleißerkrankungen der Lendenwirbelsäule, der Bandscheiben mit den angrenzenden Grund- und Deckplatten des Wirbelkörpers und der Wirbelgelenke betreffen jeden im Laufe seines Lebens. Das Ausmaß dieser Veränderungen und damit verbundene mögliche Beschwerden variieren starkt. Sie sind genauso vielfältig wie deren auslösende Ursachen, die sowohl von unserem Lebenswandel, beruflichen Belastungen und anlagebedingten Einflussfaktoren maßgeblich beeinflusst werden und abhängig sind.

Problem

Dazu das folgenden Patientenbeispiel eines Pensionisten:  er ist mittlerweile 66 Jahre alt und seit 3 Jahren nicht mehr berufstätig.  Viele Jahre haben ihn Kreuz-, gelegentlich auch belastungsabhängige Beinschmerzen, begleitet, die nun zunehmend zum Problem geworden sind.  Obwohl er bereits aufgehört hat zu rauchen und sogar einige Kilos abgenommen hat, fällt es ihm immer schwerer, seinem aktiven Lebensstil mit viel Bewegung, der Gartenarbeit und längeren Spaziergängen mit Freunden in gewohnter Weise nachzukommen.  Trotz mehreren Kuraufenthalten kommt er ohne Schmerzmittel nicht mehr aus. Seine Rückenschmerzen und vor allem die deutliche Einschränkung seiner Gehstrecken von jetzt weniger als 10 Minuten beeinträchtigen ihn sehr.  Regelmäßige Schmerzen in beiden Unterschenkeln sind derart stark, dass er seinen Oberkörper abstützen oder sich erst ganz hinsetzen und pausieren muss, bis er wieder weitergehen kann.  Selbst kurze Einkäufe sind so nicht mehr möglich.  Seine körperlichen Beeinträchtigungen werden von ihm als ein deutlicher Verlust seiner Lebensqualität empfunden, die er nicht mehr hinnehmen kann.

Lösung

Eine Durchblutungsstörung der Beine konnte ausgeschlossen werden. Es bleiben starke degenerative Veränderungen der LWS mit einem Wirbelgleiten, das in den oben gezeigten Röntgenbilder der Lendenwirbelsäule nachvollzogen werden kann.  Hier zeigt sich ein ausgeprägter Bandscheibenverschleiß mit deutlicher Höhenminderung der Zwischenwirbelhöhe und daraus resultierender Spinalkanalenge in der mittleren Lendenwirbelsäule (LWK3-LWK5).

Die wirbelsäulenchirurgische Behandlung (Abb. 7.1) besteht aus einer Versteifung und Korrektur zur Wiederherstellung des normalen Wirbelsäulenprofils. Dazu wurden Schrauben und Stäbe mit Bandscheibenersatz verwendet, so dass die ursprüngliche Höhe der Zwischenwirbelräume und die ursprüngliche Form der Wirbelsäule wiederhergestellt ist.  Im Zuge dessen werden gleichzeitig alle Engstellen des Spinalkanals und der Nervenaustrittskanäle (Neuroforamen) beseitigt.

Das Wirbelgleiten ist nicht mehr vorhanden, so dass der Patient ab dem 1. postoperativen Tag aufstehen und mit der Nachbehandlung beginnen kann.