Kongenitale Skoliose

Hintergrund

Kongenitale Fehlbildungen der Wirbelsäule sind angeboren und treten deshalb schon früh in Erscheinung. Es handelt sich um unterschiedliche Missbildungen des Achsenskeletts, die unbehandelt zu ausgeprägten Verkrümmungen der Wirbelsäule führen können.  Sie treten in der seitlichen - (Kyphosen/Buckelbildung) und/oder frontalen Ebene (Skoliose) in Erscheinung.  Oft beobachtet man Kombinationen mit Veränderungen des Brustkorbs und der Rippen. Nach einer exakten Analyse können entsprechend atypisch verformte Wirbelkörper (Keilwirbel), miteinander verwachsene Wirbel (Blockwirbel) oder knöcherne Spangen (Synostosen) zwischen den Rippen nachwiesen werden.

Problem

Oft sind betroffene Kinder noch sehr klein.  Eine Korsettbehandlung kommt bei kongenitalen Fehlbildungen nur selten in Frage (Abb 3.1). Eine Behandlung kongenitaler Fehlbildungen und Skoliosen muss deshalb nicht nur korrigierend wirken, sondern auch wachstumsbegleitend - oft über Jahre - sein.

Lösung

Für diesen Zweck entwickelte Implantate lenken das Wachstum. Nachdem die Implantate am Becken, der Wirbelsäule oder den Rippen eingesetzt wurden, lassen sie sich im Zuge kurzer Folgeeingriffe abhängig vom Wachstum des Patienten verlängern bis dass der Patient ausgewachsen ist. Sie „lenken“ das Wachstum der Wirbelsäule.  Die Behandlung ist aufwändig und beinhaltet regelmäßige Kontrollen. Ist der Patient ausgewachsen, endet die Behandlung mit der Entfernung der wachstumslenkenden Implantate (growing rod, VEPTR (Abb 3.2) o.ä.) und einer definitiven Versteifungsoperation.