In diesem Patientenfall geht es um eine 16-jährige Patientin. Sie leidet an einer idiopathischen Adolszentenskoliose. Wahrend des Wachstums im Altern von 10-12 Jahren hat die Verkrümmung ihres Rückens weiter stark zugenommen, obwohl die Erkrankung bereits im Alter von 8 Jahren erkannt und mit einem Korsett behandelt wurde. Die junge Frau ist jetzt fast ausgewachsen und hat dieselbe Körpergröße Ihrer Eltern bereits erreicht. Bis auf eine etwas eingeschränkte Belastbarkeit ihres Rückens, hat sie keine Schmerzen oder andere Einschränkungen im Alltag und der Schule.
Wegen ihres Rückens fühlt sie sich im Umgang mit Gleichaltrigen nicht wohl und ist unglücklich. Vor allem stört sie die starke Verkrümmung ihrer Wirbelsäule mit einer Asymmetrie ihres Brustkorbs (Rippenbuckel) und der Taille (Lendenwulst). Nachdem die Familie lange nachgedacht und sich besprochen hat, entschließen sich die Patientin und ihre Eltern für eine Operation zur Korrektur der Skoliose. Der Rippenbuckel und Lendenwulst sollen auf Wunsch der Patientin gleichzeitig mitbehandelt werden, um ein optimales kosmetisches Ergebnis zu erzielen. Aus orthopädisch-wirbelsäulenchirurgischer Sicht geht es vor allem darum, die zu erwartende Zunahme der Skoliose und die damit verbundenen Probleme im Laufe des weiteren Lebens zu verhindern.
Die Behandlung der Wahl ist eine langstreckige Korrektur der verkrümmten Wirbelsäulenabschnitte (Korrektuspondylodese), wie in der Abbildung zu sehen ist. Innerhalb einer Woche erholt sich die Patientin und kann das Krankenhaus verlassen. Bis zum Abschluss der knöchernen Heilung finden regelmäßige Kontrollen statt und es vergehen weitere 9-12 Monate. Danach hat die Patientin keine wesentlichen Einschränkungen im Alltag und fühlt sich nicht mehr benachteiligt durch ihren Körper.