Bandscheibenprolaps HWS / Radikuläres Schmerzsyndrom

Hintergrund

Erkrankungen der Bandscheiben der Halswirbelsäule können plötzlich auftreten oder chronische Nacken-/Schulterschmerzen mit und ohne Ausstrahlung in die Arme verursachen.  Vorwölbungen oder Austritte von Bandscheibenmaterial werden als Bandscheibenprolaps bzw. Bandscheibensequester bezeichnet.  Das Rückenmark und Nervenwurzeln werden von Bandscheibenmaterial im Spinalkanal mechanisch bedrängt und können dauerhaft geschädigt werden, so dass es zu Schmerzen, Missempfindungen oder neurologischen Defiziten kommen kann.

Problem

Die Abbildungen kommen von einem 40jährigen Patienten, der plötzliche Nacken- und Armschmerzen links mit einer Schwäche beim Strecken des linken Armes beobachtet hat. Die Schmerzen strahlen bis in den Mittelfinger der linken Hand aus. Er ist Elektrotechniker und kann seinen Beruf deshalb seit einigen Tagen trotz der Einnahme von Schmerzmitteln und einer bereits begonnenen Physiotherapie nicht mehr ausüben.  Die Untersuchungen und eine Magnetresonanztomographie der Halswirbelsäule zeigen den Bandscheibenvorfall (oranger Pfeil) mit Bedrängung der Nervenwurzel passend zu seinen Beschwerden.

Lösung

Es gibt unterschiedliche chirurgische Behandlungsmethoden.  Das Ziel jeder Behandlung ist, die Bedrängung der Nervenwurzel durch das ausgetretene Bandscheibenmaterial als schmerzauslösende Urache und Grund für die Armschwäche links so rasch als möglich zu entfernen und die Nervenwurzel zu dekomprimieren. Da die Strukturen an der Halswirbelsäule klein sind, wird ein Operationsmikroskop oder eine Lupenbrille mit einem Kopflichtsystem verwendet.

Der Patient entscheidet sich für einen vorderen Zugang, um die defekte Bandscheibe vollständig zu entfernen.  Der Bandscheibenraum wird danach mit einem Platzhalter (Cage) ausgefüllt und mit einem Metallimplantat (Platte) verschraubt. Alternativ dazu stehten auch  künstliche Bandscheiben (Bandscheibenprothesen) zur Verfügung.  Die Bewegung des betroffenen Segmentes bleibt damit erhalten.

Unser Patient hat sich für die gezeigte Versteifungsoperation (Spondylodese) entschlossen. Er kann das Krankenhaus nach wenigen Tagen verlassen und seiner geregelten Arbeit ohne Armschmerzen weiter nachgehen. Auch die Kraft im linken Arm erholt sich nach einigen Wochen vollständig.